Brasilianer sind Herdenmenschen. Sie machen alle zur selben Zeit dasselbe, speziell über die Feiertage – an Silvester tagsüber einkaufen, was der Geldbeutel hergibt. Um 24 Uhr, und nicht früher, startet die Party am Strand, die dann lautstark bis in den Morgen hinein läuft, und an Neujahr wird an der Praia der Kater auskuriert.
Wir wollten das ein bisschen anders machen – mit unterschiedlichem Erfolg. Einkaufen bereits am Montag, dem 30. Gut, nur hatte der Supermarkt nach dem Wochenende wohl noch keine Lieferung erhalten, gewisse Artikel fehlten in den Regalen. An Silvester planten wir stattdessen, die Oficina Brennand, einen Skulpturpark mit Museum, der aus einer früheren Fliesenfabrik entstanden war, zu besuchen. Totaler Flop! Zuerst blieben wir im Verkehrschaos hängen, dann führte uns das Navigationsgerät an der Nase rum, und schliesslich entpuppte sich das museale Gelände als geschlossen. Den Jahreswechsel wiederum feierten wir irgendwo zwischen europäischer und brasilianischer Zeit mit Sekt völlig entspannt in der Whirlpoolwanne. Guuut...!
Schliesslich unternahmen wir an Neujahr einen Bummel durch das auf zwei Inseln in der Mündung der Flüsse Rio Beberibe und Rio Capibaribe gelegene und über zahlreiche Brücken erreichbare alt Recife. Wahrhaftig eine Top-Idee!
Zwar sind alle Läden, Geschäfte und Restaurants geschlossen, und als Gesprächspartner steht allenfalls die Bronzeskulptur eines lokalen Schriftstellers zur Verfügung.
Dafür gibt's Parkplätze en masse und viel Freiraum zum Fotografieren der mit viel Farbe liebevoll restaurierten Kirchen und anderen Bauwerken aus der Kolonialzeit.
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