Sonntag, 31. Januar 2016

Viel Gold am Felsen

210 Kilometer von Yangon entfernt, in den Kelasa-Bergen auf 1100 Meter befindet sich ein Felsbrocken auf einer Felsnase, der, gefühlt, jeden Moment runterkullern sollte. Der Legende nach wird der Steinklotz aber durch ein Haar Buddhas am Abstürzen gehindert. Kein Wunder gilt der Mount Kyaiktiyo für die Buddhisten in Myanmar als einer der drei heiligsten Orte in ihrem Land und ist ein beliebtes Pilger- und Ausflugsziel.

Auch wir pilgern zum Goldenen Felsen. Zuerst mit dem Fernreisebus nach Kinpun am Fuss des Berges, wo uns ein Dreirad-Taxi zum Hotel bringt.





Und am anderen Tag ein zum Personentransporter mutierter Lastwagen auf den Berg.











Die Trucks sind das einzige Verkehrsmittel, das auf der extrem steilen und kurvenreichen Strasse zugelassen ist, und das Feeling auf den engen, harten Bänken ist etwa so wie bei einer Berg-und-Talbahn in einem Vergnügungspark.
















Auf dem Berg selbst herrscht tatsächlich  Jahrmarktstimmung mit den vielen meist einheimischen Ausflüglern, ...



... welche hier Picknicken und vielfach sogar im Freien übernachten.












Den Männern vorbehalten ist es, die an mehreren Orten zum Kauf angebotenen Goldfolien auf den heiligen Stein zu kleben. Das soll Glück, Gesundheit und Wohlstand bringen. Mittlerweile ist die Goldschicht auf dem Stein auf der Seite der Plattform bereits mehrere Zentimeter dick.

Samstag, 30. Januar 2016

Goldene Zeiten

Wir sind in Yangon, der mit fünf Millionen Einwohnern grössten Stadt Myanmars, und logieren in einem kleinen Hotel mittendrin, aber trotzdem ruhig im Grünen.






Früher Hauptstadt namens Rangoon, ab 1989 Schauplatz blutiger Unterdrückung der Bevölkerung durch das Militärregime, erlebt Yangon seit der politischen Wende 2010 ein Boomphase. Seither kollabiert der Verkehr, an jeder Ecke wird gebaut, und so hat ein hinduistischer Tempel auf einmal den Kentucky Fried Chicken als direkten Nachbarn.











Dennoch finden wir die traditionellen Bogyoka Aung Markthallen. Mann trägt hier nach wie vor Rock und schmiert sich, wie frau ebenfalls, die traditionelle goldfarbene Thanaka-Schminke auf die Backen.


Und die gute alte, von den Engländern gebaute Circular Railway fährt nach wie vor in drei Stunde einmal rund um die Stadt. Und koloniale Bauten wie das ehemalige Gerichtsgebäude konkurrieren mit modernen Betonbauten.




Doch die wahren touristischen Highlights sind nicht nur die Konzerthalle Kan Yeik, welche auf zwei Drachen ruhend in den künstlich angelegten Kandawgyi See herausragt, sondern vor allem die mit ihren echt Blattgold belegten Stupas weit sichtbar glänzenden Pagoden:





Zum Beispiel die 2000 Jahre alte Sule Pagoda mitten in jenem Verkehrskreisel, der für die Engländer einst der Nullpunkt der Landesvermessung war.









Mit einem kleinen Luftseilbähnchen lassen sich Opfergaben direkt in den Stupa hochfahren, und die Tauben warten schon auf eine Futterspende in Form von Maiskörnern.


Und natürlich die bei den Buddhisten hierzulande heiligste Stätte, die Shwedagon Pagoda mit dem 99 Meter hohen zentralen Stupa welcher mit 27 Tonnen Gold belegt ist.















 















Sie ist von fast überallher in Yangon sichtbar und thront auf einer über vier grosszügige mehr als 150 stufige Treppenaufgänge erschlossenen Hügelplattform. Lange Warteschlangen von Gläubigen, welche sich segnen lassen wollen, schlängeln sich durch die ganze Anlage.

Dienstag, 26. Januar 2016

Scheisswetter zum Abschied

Vor drei Tagen hat es mit bewölktem Himmel begonnen, gestern kam dazu ein Temperatursturz um fast 20 Grad auf etwas über 10 Grad, und heute giesst es dazu noch aus Kübeln. Stimmung gleich null.



Zum Abschied gibt es deshalb nur wenige Bilder von unserer letzten Station in Lampang, wo wir unseren Thailand-Besuch in einem Guesthaus mitten in der Altstadt mit einem echt thaliändischen Frühstück beenden.


Unterdessen sind wir nach Burma oder, wie es offiziell heisst, Myanmar weitergeflogen. Und pünktlich zum Anflug auf den Flughafen Yangon hat uns die untergehende Sonne einen ersten Gruss durch die auflockernde Wolkendecke gesandt.

Montag, 25. Januar 2016

Im ersten Königreich














Unterdessen weilen wir in der Provinz Sukhothai, wo im 13. Jahrhundert das erste thailändische Königreich seinen Ursprung hatte. In Kong Krailat sind wir wiederum Gäste eines deutschen Auswanderers. Otto Kleinwegen betreibt hier zusammen mit seiner einheimischen Partnerin Jeab das Sukhothai Homestay, ein schmuckes Anwesen mit kleinem Gästehaus (leider ohne eigene Küche), Swimming Pool, Fischteich und einer grossen Schar Enten, Gänse und Hühner.
 





Während wir am ersten Abend von unserem Gastgeber anlässlich seines Geburtstages zum Grillschmaus eingeladen sind, gestaltet sich die Verpflegung die Tage darauf etwas komplizierter. Zwar hat es Restaurants, ...




... doch Kong Krailat ist ein echtes Provinznest mit ursprünglichen Holzhäusern, das ganz und gar nicht auf Touristen eingerichtet ist. Hier spricht kaum jemand Englisch, und die Speisekarten sind für uns nicht lesbar. Bleibt nur mit dem Finger auf  Bilder zeigen und hoffen, dass es einem dann auch tatsächlich schmeckt.















Das Touristenmagnet der Region liegt derweil 30 Kilometer entfernt. Der Sukhothai Historical Park beherbergt die Überreste der Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Sukhothai, welches während der Amtszeit von König Ramkamhaeng (1279 bis 1298) seine grösste Ausdehnung bis hin nach Laos und Burma erlebte. Mittelpunkt der 2,0 x 1,6 km grossen Anlage ist Wat Mahatat, angrenzend an den damaligen königlichen Palast.



Daneben sind Ruinen von mehr als 20 weiteren buddhistischen Tempeln vorhanden, darunter Wat Si Sawai, welches bereits vor dem Jahr 1200 als hinduistischer Shiva-Tempel erbaut wurde und im Stil Ähnlichkeiten mit den Khmer-Bauten von Angkor zeigt...


... oder Wat Sa Si, einer von drei Tempeln im singhalesischen Stil, welche in Mitten von Teichen angelegt worden waren.
















Ausserhalb des Schutzwalls um die ehemalige Stadt lassen sich weit über hundert weitere Relikte erkunden wie zum Beispiel Wat Saphan Hin auf einem Hügel mit einer Buddha-Statue, die über die ganze Ebene blickt ...














... oder Wat Si Chum aus der Zeit Ende des 14. Jahrhunderts mit einer sitzenden Buddha-Statue inmitten eines sogenannten Mondops, eines quadratischen Baus mit massiven Mauern.