Wir sind in Bagan, dem Machtzentrum des ersten bedeutenden buddhistischen Königreichs auf dem Gebiet des heutigen Burma, welches zwischen 849 und 1287 bestand. Am Ufer des Irrawaddy, der auch direkt vor der Restaurant-Terrasse unseres Hotels durchfliesst.
Bagan war zu seiner Zeit eine der grössten Städte der Welt, 15 mal grösser als die mittelalterliche City of London. Während der Hochblüte wurden auf der steppenartigen Ebene rund 6000 Pagoden gebaut, von den noch 2000 mehr oder weniger gut erhalten über eine Fläche von 40 Quadratkilometer verstreut sind.
Nein, ein Museum ist Bagan trotzdem nicht, den Status eines UNESCO Welterbes hat es ebenfalls nicht. Denn hier wird nach wie vor aktiver Buddhismus praktiziert, und das nicht immer auf eine archäologisch korrekte Art und Weise. Das stört eigentlich nicht, viel weniger auf jeden Fall als die jüngsten touristischen Auswüchse wie der hässliche Aussichtsturm für jene, die es nicht mehr schaffen, die steilen Treppen einer Pagode zu erklimmen. Oder das rund 25 Franken teure Eintrittsticket, das jeder weisse Tourist bereits am Flughafen kaufen muss.
In Bagan fasziniert nicht ein einzelner Tempel, sondern die unglaubliche Vielfalt und Vielzahl, die wir mit einem Elektro-Roller abklappern. Hier nur mal deren fünf, die uns besonders beeindruckt haben:
Ananda, die wohl am besten erhaltene und am sorgfältigsten restaurierte Pagode aus dem Jahre 1105 mit vier grossen Buddha-Statuen aus Teakholz, steht mitten im Markt gleich ausserhalb der Stadtmauer von Old Bagan.
That Byin Nyu aus dem Jahre 1144, mit 61 Metern, der höchste Stupa von Bagan, ist von überall her gut zu sehen.
Sulamani aus dem Jahre 1181 ist einer der hübschesten Tempel mit noch gut erkennbaren Wandmalereien und feinen Steinmetzarbeiten.
Dham Mayan Gyi, der grösste Tempel von Bagan, ist ein wahrer Koloss mit hohen Rundgängen im Innern.
Manuha wirkt jünger, stammt aber bereits aus dem Jahre 1059 und beherbergt eine sitzende und eine liegende Buddha-Statue, die beide so gross sind, dass sie das Gebäude förmlich zu sprengen scheinen.
Kaum zu toppen ist schliesslich die mysthische Stimmung bei Sonnenuntergang. Kein Wunder drängeln sich die Fotografen auf jeder besteigbaren Pagode.
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