Freitag, 21. Februar 2014

Zuckerhut und Megastrand


Mit der in zwei Sektionen gegliederten Luftseilbahn, welche auf das Jahr 1912 zurückgeht und in den Jahren 1972 und 2008 jeweils grundlegend modernisiert worden ist, haben wir nun auch den zweiten Hausberg von Rio, den 395 Meter hohen Pao de Açucar erklommen. Der Name, der übersetzt soviel heisst wie Zucker(brot)laib, oder zu gut Deutsch eben Zuckerhut, lehnt sich an die typisch steilwandige Form dieses Glockenbergs an. Eine Form, welche nur unter tropischen Klimabedingungen durch schalenartige Abschuppung von grobem Gneis entsteht.





Die dichte Vegetation auf der Bergkuppe ist Heimat zahlreicher Tierarten von putzigen Schwarzpinseläffchen bis hin zu grossen schwarzen Geiern.




Dem Corocvado entgegengesetzt, bietet der Zuckerhut ganz neue Blickwinkel auf die verschiedenen Stadteile von Rio de Janeiro. Von hier aus erkennt man gut die enormen Ausmasse der Stadt, die es einem fast unmöglich machen, mit dem ÖV mehr als einen Teil pro Tag zu erkunden.





Zum Beispiel Copacabana mit dem riesigen vier Kilometer langen und rund hundert Meter breiten Sandstrand, der vom Zuckerhut aus wie eine weisse Sichel aussieht. 



Doch aus der Nähe mussten wir feststellen, dass die famose "Copa" nicht unbedingt unser Ding ist. Gewiss, der Strand ist gigantisch, doch die Meeresströmung ist stark, der Wellengang hoch, so dass Schwimmen nicht ganz ungefährlich ist. Die breite Strandpromenade mit dem berühmten Muster ist von einer sechsspurigen intensiv befahrenen Strasse gesäumt. Dahinter die grossen Paläste der Viersterne-Hotels und Appartementhäuser.

Gewiss, das Angebot an Bars, Restaurants und Veranstaltungslokalen ist enorm,  doch wer nicht das Glück einer Unterkunft auf die Beachfront hinaus hat, muss mit der Sicht in eine enge, laute Häuserschlucht des am dichtesten besiedelten Stadtteils von Rio vorlieb nehmen. Da loben wir uns unsere Wohnung im ruhigen Santa Teresa-Quartier!


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