Keine Angst, die Kanonen der Festung Copacabana werden nicht abgefeuert. Sie sind seit 1987 stillgelegt, und das "Forte de Copacabana" ist seither zu einem öffentlich zugänglichen Museum mutiert. Kernstück bilden
die beiden aus Deutschland stammenden Krupps-Geschütze (ein
Zwillings-Turm mit 305 mm Rohrdurchmesser, welcher 445-kg-Projektile 23
Kilometer weit schiessen kann, und ein Turm mit zwei 190-mm-Rohren für
Schussdistanzen von 200 Metern bis 18 Kilometer).
Das Bollwerk wurde 1908 gebaut, um den Hafen und die Strände von Rio de Janeiro gegen Angreifer auf dem Seeweg zu verteidigen. Den einzigen Ernstfall erlebte die Festung allerdings nicht im gewollten Sinne: 1922 begann eine Reihe von Offiziersrevolten, welche schliesslich 1930 in der brasilianischen Revolution gipfelten. Und eine dieser Revolten ging von eben dem "Forte de Copacabana" aus. Dabei lieferten sich die Aufständischen ein längeres Feuergefecht mit zwei Kriegsschiffen der loyalen Marine, bevor sie sich der Übermacht ergeben mussten.
Nein vielmehr wird in Rio morgen Freitag, 28. Februar 2014 offiziell der Startschuss für den Karneval gegeben. Doch bereits während unseres Ausflugs zum trutzigen Felsen zwischen den Stränden von Copacabana und Ipanema entdeckten wir die ersten Anzeichen der aufkochenden Karnevalsstimmung.
Ah ja, der Strand von Ipanema gefällt uns übrigens klar besser als jener der Copacabana: Er ist weniger riesig, weniger stark frequentiert und wird (weil gegen Süden statt gegen Osten liegend) auch am späteren Nachmittag noch von der Sonne bestrahlt. Zudem sind die Quartiere des eher elitären Stadtteils nicht gar so dicht besiedelt wie jene der "Copa". Am Karneval indes soll in Ipanema umso mehr die Post abgehen