Drei Wochen nun sind wir schon in Brasilien, haben Eindrücke in drei ganz unterschiedlichen Regionen gesammelt. Zeit für eine erste Zwischenbilanz aus Manaus, jener Stadt, welcher der Kautschuk-Boom Ende des 19. Jahrhunderts einen schnellen Reichtum bescherte, der sich im Teatro Amazonas nicht eindrücklicher hätte niederschlagen können.
Nach dem Boom der Dornröschenschlaf, der auch dem Opernhaus einen
80jährigen Verfall bescherte, bevor im neuzeitlichen Aufschwung eine
Totalrestauration erfolgte.
Wie schon in Iguaçu und in Sao Paulo erstaunt uns auch hier, wie wenig Leute eine zweite Sprache, sei es nun Englisch oder Spanisch, sprechen und gar nicht begreifen, dass jemand kein Portugiesisch versteht. Und das bei einer Bevölkerungsdichte, die wir bisher nur in Indien erlebt haben.
Positiv im Vergleich zu Asien und Afrika: Man wird nirgends angebaggert. Unberechenbar ist bloss das Wetter: also ausgehen immer mit Schirm und Sonnenbrille.
Die Schwierigkeiten mit den Buslinien kennen wir ebenfalls bereits. Neu sind für uns hier (da wir hier in einem Hotel wohnen, das nur Frühstück serviert) die eigenartigen Öffnungszeiten der Restaurants, meistens von 7 Uhr morgens bis 16 Uhr nachmittags. Wer auswärts essen will oder muss, der konzentriert sich am besten auf ein spätes Mittagessen und das geht so: Man schöpft selbst am Buffet, worauf man Lust hat, der Teller wird gewogen, das gibt den Preis. Dazu kommen noch die Getränke, die serviert werden.
Schliesslich noch eine Eigenart von Manaus (bzw. der ganzen Amazonas-Region): gegenüber Sao Paulo volle zwei Stunden Zeitverschiebung. Das heisst, die Sonne geht morgens bereits um 5.30 Uhr auf, aber abends noch vor 18 Uhr wieder unter. Um nicht völlig aus unserem gewohnten Rhythmus zu fallen, behelfen wir uns eines bewährten psychologischen Tricks: Wir lassen auf unseren Uhren die Sao Paulo-Zeit, und schon scheint für uns die Sonne von 7.30 bis 20 Uhr, und die Restaurants haben zumindest bis 18 Uhr geöffnet. So passt's! Nicht zuletzt auch im Hinblick auf unsere Bootstour auf Amazonas und Rio Negro, welche uns ab morgen eine Woche offline sein lässt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen