Und das ist nun die andere Seite des Karnevals von Rio de Janeiro:

Während vier Karnevalsnächten, eröffnet jeweils von der Karnevalsleitfigur King Momo, seiner Königin und seinen Prinzessinen, messen sich hier die renommierten Sambaschulen in zwei Ligen.



Freitag und Samstag die Grupo de Acesso; übertragen auf den Fussball wäre das etwa die Challenge- oder B-Liga.




So paradieren also Sonntag und Montag Nacht je sechs Topgruppen mit 4000 bis 6000 Darstellern, eingeteilt in bis zu 40 Blöcken, und mit fünf bis acht aufwändigst dekorierten Umzugswagen durch die rund 700 Meter lange von Tribünen gesäumte Gasse. Sie haben dafür zwischen 65 und 82 Minuten Zeit. Unter- oder Überschreiten dieser Durchmarschlimiten geben Punkteabzüge in der Jurybewertung. 40 Juroren der LIESA, der organisierenden Vereinigung der Sambaschulen, sind in vier Logen postiert und bewerten den Auftritt nach optischen, künstlerischen, rhythmischen, tänzerischen und organisatorischen Gesichtspunkten.



Die Events beginnen jeweils um 21 Uhr und dauern die ganze Nacht bis mindestens um 5 Uhr morgens. Wir haben uns die Nacht von Sonntag auf Montag um die Ohren gehauen. Doch es hat sich gelohnt. Der Karneval von Rio, oder präziser gesagt eben der Wettbewerb der Samba-Schulen im Sambodromo, trägt wohl zu recht den Titel "die grösste Show der Welt". Und, jawohl es stimmt, ein paar wenige Darstellerinnen treten tatsächlich "oben ohne" auf! Uns wurde jedenfalls während der neun Stunden nicht langweilig. Pünktlich mit der Zieldurchfahrt des letzten Umzugswagens begann auch schon die Morgendämmerung.

Für Freunde von bewegten Bildern und Ton hier noch zwei Müsterchen:
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