Donnerstag, 28. November 2013

Mitten im Urwald




















Von Sao Paulo aus sind wir rund 2700 Kilometer nordwestwärts weitergeflogen. Mitten in den Urwald, über dem sich mindestens einmal täglich ein mehr oder weniger heftiges Gewitter entlädt und durch den sich Amazonas und Rio Negro schlängeln. Dort, wo die beiden unterschiedlich gefärbten Flüsse zusammen fliessen, liegt Manaus, eine Hafenstadt mitten im Land, die trotz neuzeitlichem Bauboom ihren tropischen Charme bewahrt hat.











Wir logieren mitten im altstädtischen Zentrum in einem Hotel klein aber fein, eine Reihe von Früchtemarktständen gleich vor der Haustüre.


Hier haben wir beide unsere alljährliche Verschönerung beim Coiffeur vorgenommen, zusammen für 30 Reais, was soviel wie 12 Franken ist.




Dienstag, 26. November 2013

Touristenprogramm








Zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Sao Paulo haben wir noch die bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum besucht: Die Markthalle mit ihrer riesigen Auswahl an Schlemmereien,









die Catedral Metropolitano mit ihrem wahrhaft gigantischen Kirchenschiff,







 





das Teatro Municipal








und schliesslich das Edificio Italia, das dritthöchste Gebäude der Stadt, von dessen Dach man über die ganze Stadt sehen könnte. Leider bleibt aber die Aussichtsplattform an regnerischen Tagen wie heute geschlossen.

Montag, 25. November 2013

Das Rennen ist im Trockenen

Nein, wer bei einem Formel-1-Grand Prix von A bis Z die Übersicht haben und über jede Rundenzeit, jeden Boxenstopp, jedes Überholmanöver und jeden Dreher sofort informiert sein will, der muss kein Ticket kaufen, sondern soll sich das Rennen zuhause im Pantoffelkino anschauen.






Doch dort bekommt er nicht mit, dass Formel 1 nicht nur ein Autorennzirkus, sondern für die einheimische Bevölkerung ein wahres Volksfest ist.










Er kann den Fahrern nicht live zuwinken, wenn sie eine Stunde vor dem Start vorbeidefilieren.















Er sieht auch nicht das Gewusel, das vor der Startaufstellung und während der Aufwärmrunde auf der Zielgeraden herrscht.









Er hört nur gedämpft das infernalische Brüllen der hochdrehenden Motoren während rund eineinhalb Stunden. Das Knallen beim Runterschalten schon gar nicht.





Und er riecht nicht den verbrannten Gummi, wenn Sebastian Vettel nach seinem dreizehnten Saisonsieg, dem neunten in Folge, wie gewohnt mit einem Burnout einen schwarzen Donut auf die Zielgerade malt.











Zur ultimativen Spannung hat heute beim Saisonfinale zwar der Regen gefehlt, als Zuschauer unter freiem Himmel haben wir ihn aber nicht vermisst.

Samstag, 23. November 2013

Weiterhin nass






Pünktlich zum Beginn des Qualifyings hat Petrus wieder die Schleusen geöffnet. Da will wirklich nicht so recht Stimmung aufkommen, weder in den Boxen bei der Qual der Wahl zwischen Regen- und Intermediate-Reifen, noch auf der Tribüne mit Regenschutz.


















Wir hoffen auf morgen, wenn Sebastian Vettel (wer denn sonst) vor Nico Rosberg ins Rennen gehen wird.







Etwas Arbeit wartet diese Nacht noch auf die Mechaniker von McLaren, nachdem Sergio Perez seinen Boliden am Ende von Q2 noch in die Mauer gesetzt hat.



Training im Regen

Wir haben heute ein erstes Mal Formel-1-Rennluft geschnuppert. Freies Training war angesagt – anfangs bei strömendem Regen, später leicht abtrocknend, so dass die Teams von den Full-Wet-Regenreifen doch noch auf die weniger stark gerillten Intermediates wechseln konnten. Am besten mit dem nassen Terrain zurecht kam für einmal nicht Sebastian Vettel, sondern Nico Rosberg, welcher die Tagesbestzeit setzte. Auch fürs Qualifying morgen und fürs Rennen am Sonntag ist Regen nicht ganz ausgeschlossen. Das kann noch spannend werden.



Training heute aber auch für uns. Nämlich, wie kommt man am besten vom Stadtzentrum nach Interlagos zur Rundstrecke? Nur per U-Bahn erwies sich als ungünstig, da die Haltestelle Autodromo grad auf der gegenüberliegenden Seite von unserem Sektoreingang und damit eine halbe Stunde Fussmarsch entfernt ist. Oder was darf man nicht auf die Strecke mitnehmen? Zum Beispiel Mineralwasser-PET-Fläschchen (man könnte ja sonst einen zu Tode schlagen damit...) oder Knirps-Regenschirme (noch so eine gefährliche Waffe!) Irgendwann wird die Menschheit wohl an ihrem Sicherheitswahn ersticken! Doch was muss schliesslich unbedingt mit? Ohrenstöpsel!  Wer das folgende Video anklickt, merkt weshalb.


Mittwoch, 20. November 2013

Fahrt ins Grüne

So einfach die Fortbewegung hier in Sao Paulo mit der U-Bahn, so kompliziert ist sie mit dem Bus. Doch um diesen kommt man nicht herum, will man den Parque Ibirapuera, eine grüne Oase gleich jenseits eines rund vierzehnspurigen Strassenzuges besuchen.


Zwar sind die Busse recht gut lesbar mit ihren Endstationen angeschrieben. Doch wo genau welche Buslinie durchfährt, und vor allem, an welchen Haltstellen welcher Bus auch wirklich hält, das ist ein Buch mit sieben Siegeln, welches nicht einmal alle Einheimischen vollends zu entschlüsseln wissen. Mehr als einmal wurden wir Gringos von Einheimischen nach der richtigen Buslinie gefragt. Da wartet man also an einer Haltestelle auf den richtigen Bus. Da kommt einer, angeschrieben mit dem richtigen Ziel...  fährt vorbei und hält 100 Meter weiter – aha, falsche Haltestelle. Also Haltestelle wechseln. Kommt wieder ein Bus mit dem richtigen Ziel... doch der hält an der Haltestelle von zuvor – gleiches Ziel, aber unterschiedliche Liniennummer und deshalb unterschiedliche Route und Haltestelle. Scheisse! Nach einer weiteren Viertelstunde wieder ein Bus mit dem richtigen Ziel und der richtigen Nummer... und fährt an beiden Haltestellen vorbei. Wir waren die einzig Wartenden und haben nicht gewunken. Im vierten Anlauf klappts dann doch noch. Wir sind im Park.






















Doch in der vermeintlich ruhigen Oase herrscht ein Massenauflauf, wie er an einem Sonntag nicht grösser sein kann: Skateboarder, Velofahrer, Picknicker, Jogger, Hündeler. Gefühlt sind etwa ein Prozent aller Paulistas hier auf Erholungssuche. Und das an einem Mittwoch Nachmittag?? Was wir nicht wussten: heute am 20. November ist in Sao Paulo der Tag des schwarzen Gewissens, für viele ein Feiertag.  Ah, ja, den Rückweg haben wir auch noch geschafft... mit einem kleinen Umweg.

Montag, 18. November 2013

Zu zweit unter 20 Millionen


Elf Millionen Einwohner zählt die City selbst, rund 20 Millionen die ganze Agglomeration. Sao Paulo gehört zu den zehn grössten Megastädten der Welt. Dagegen ist Zürich ein kleines Dorf. Entsprechend schwierig ist es, sich hier einen Überblick zu verschaffen. Wir begannen heute mal mit der Avenida Paulista, dem Wirtschafts-, Banken- und Shopping-Zentrum der Stadt, easy erreichbar mit der U-Bahn.


Architektonisch spektakuläre Bankenpaläste neben Häusern aus der Pionierzeit, als der Kaffeeboom den Grundstein für Sao Paulos Wachstumsexplosion legte, dominieren das Strassenbild. Die Einkaufsgelegenheiten halten sich eher in Grenzen und beschränken sich auf eher höherpreisige Kleider-, Schuh- und Schmuckgeschäfte einerseits und von Asiaten beherrschte bazarartige Elektronikmärkte andererseits. Und allgegenwärtig ist bereits die bevorstehende Weihnachtszeit.




Freitag, 15. November 2013

On the Top





Wir sind zurück in Sao Paulo, wo wir nach bewährtem Muster ein privates Appartement über Airbnb gebucht haben. Und was für eins: Ein Penthouse-Studio auf dem Dach eines zwölfstöckigen Hochhauses mit eigenem Pool und umwerfender Rundumsicht.






Die tolle Aussicht und der beim aktuell heissen Wetter willkommene Drink im Pool lassen vergessen, dass die Bauqualität himmelschreiend ist und das auf den ersten Blick coole Design der Inneneinrichtung sich als ausgesprochen unpraktisch erweist.



 














Hier werden wir in Erwartung des Formel-1-Saisonfinales von Ende nächster Woche vor allem mal ausspannen und dem Nichtstun frönen. Prost!