Mittwoch, 4. Februar 2015

Ziel erreicht

Unterdessen sind wir an der letzten Station unserer diesjährigen Reise angelangt. Wir sind wieder in Cancun, wo wir bis zu unserem Rückflug ins arktische Europa in rund einer Woche nochmals gehörig Sonne, Sand und Strand geniessen wollen.



Genauer gesagt, wir bewohnen hier ein kleines Einzimmer-Studio im obersten Stock eines Apartement-Komplexes direkt am Meer. Zwar geniessen wir vom Zimmer aus nur einen seitlichen Ausblick vor allem auf das Nachbar-Resort, dafür verfügen wir eine (fast) private Dachterrasse mit 360°-Sicht auf die sogenannte Zona Hotelera.  So nennt sich der rund 20 Kilometer lange inselartige Landstrich zwischen dem offenen karibischen Meer und der Laguna Nichupte, bebaut ausschliesslich mit Hotels, Apartement-Siedlungen, Restaurants etc. Erinnert etwas an Miami Beach und hat mit Mexico eigentlich nichts mehr zu tun. Denn hier spricht man fast ausschliesslich US-Englisch. Und, aufgepasst, hier ist man der Dödel-Tourist, den man nach Strich und Faden abzocken kann.




Was mich direkt zum nächsten Thema bringt. Wir sind mittlerweile unseren dritten Mietwagen wieder los geworden, auch diesmal nicht ohne das Gefühl, übers Ohr gehauen worden zu sein. Diesmal vor allem mit dem Wechselkurs, da die Mietwagen hier in US-Dollar angeboten, aber in mexikanischen Pesos zu willkürlichen Kursen abgerechnet werden. Nachfolgend ein paar Tipps, wie man den Machenschaften dieser, in Mexico besonders üblen Branche nicht auf den Leim geht.

Rent-a-Car, nicht nur in Mexico, aber richtig!

1) Was bei Flugreisen perfekt klappt, geht bei Mietwagen gar nicht: die Suche nach dem günstigsten Angebot über einen Internet-Vergleichsdienst (kayak.com, swoodoo.com, opodo.com oder ähnliche). Die Vermieter weisen nämlich genau zu diesem Zweck einen lächerlich tiefen Miettarif aus und schlagen dann mit Versicherungen, Steuern, Zulassungsgebühren, Taxen und so weiter ein x-faches dieses Betrags drauf. Wer meint, ein Auto für vielleicht fünf oder zehn Franken pro Tag mieten zu können, zahlt am Schluss dann doch wieder zwischen 30 und 40 Franken. Deshalb besser direkt auf den Internetseiten bekannt günstiger Vermieter (wie Thrifty, Dollar, Alamo oder Budget) den effektiven Gesamtpreis ausrechnen, aufschreiben und selbst vergleichen.

2) Besonders ins Gewicht fällt der Airport-Zuschlag (hier in Cancun rund 10 Prozent). Je länger man ein Auto mietet, desto schwerer fällt er ins Gewicht. Deshalb besser vom Flughafen mit dem Taxi ins Hotel fahren und den Mietwagen erst ab dem zweiten Tag in einer Mietwagenstation in der Stadt reservieren.

3) Eine Haftpflicht-Versicherung ist Pflicht, das ist klar. Aber die Vollkasko, bei der man dann immer noch bis zu 1500 Franken Selbstbehalt hat, das ist reine Geldmacherei der Vermieter. Besonders wenn, wie bei Europcar in Puerto Vallarta, die Kasko doppelt so teuer ist wie der Miettarif und man sie nicht mal ablehnen kann. Deshalb nur Vermieter berücksichtigen, bei denen die Kasko freiwillig ist.

4) Mietwagen werden immer in der Landeswährung abgerechnet, aber vielfach in der Währung des Touristen-Zielpublikums angepriesen. Bevor man eine Reservation tätigt, empfiehlt es sich, beim Vermieter den kompletten Mietbetrag in der Landeswährung abzuklären. Sonst wird man schnell Opfer eines willkürlichen Wechselkurses. Wie in unserem Fall bei Nü, wo ein Dollar zu 15.50 mexikanischen Pesos gehandelt wird, während der offizielle Kurs bei ca. 13.50 Pesos liegt.

5) Und schliesslich gilt es bei der Übernahme zu kontrollieren, ob das Fahrzeug wirklich dem in der Reservation bestätigten Modell entspricht. Falls man Allradantrieb reserviert hat, heisst dies, auf den Boden liegen und unters Blech gucken, ob wirklich alle Räder über Antriebswellen verfügen. Denn heute gibt es sogar SUV-Modellvarianten, die nur noch über die Vorderräder angetrieben werden.

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